
Aufstellungen Essstörungen
Mitbetroffen
Für Eltern und andere Angehörige sowie Partner*innen
von Betroffenen mit Anorexie, Bulimie, Binge Eating und anderen Essstörungen
Ziel der Aufstellungstage ist es Angehörigen, insbesondere Eltern, eine intensive Auseinandersetzung mit der familiären Situation und der Essstörung zu ermöglichen. Wir wollen gemeinsam neue Erkenntnisse und Lösungen finden um eine ungewollte Verstärkung der Symptomatik zu verhindern. So können alle Angehörige den Weg der Genesung bestmöglichst unterstützen.
Warum eine Aufstellung sinnvoll ist
Das eigene (minderjährige oder erwachsene) Kind, die/ den Partner*in oder Angehörige*n auf dem Weg aus der Essstörung zu begleiten, kann ein langer und kräftezehrender Weg für die Betroffenen sowie für die ganze Familie sein. Oft haben Angehörige das Gefühl, schon jedes Gespräch geführt und alles bereits versucht zu haben, um die/den Betroffene*n zu unterstützen. In diesem systemischen Aufstellungstag gehen wir einen anderen Weg – weg vom puren Gespräch. Wir schauen uns an, wie unbewusste Dynamiken in der Familie wirken und wie sie das Verhalten aller Familienmitglieder und der Betroffenen beeinflussen. Wiederkehrende Konflikte und aufrechterhaltende Faktoren für die Essstörung lassen sich häufig erst wirklich verstehen, wenn wir das größere familiäre Gesamtsystem betrachten.
Eine systemische Aufstellung ermöglicht genau diesen Blick: klar, unmittelbar und oft überraschend entlastend. Dabei machen wir uns nicht auf die Suche nach Problemen oder Schuld, sondern nach Veränderungsmöglichkeiten und Lösungen.


Was ist eine systemische Aufstellung?
Eine Aufstellung ist ein erlebnisorientiertes Verfahren, bei dem die Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie mit allen Loyalitäten, Trennungen und Hierarchien im Raum dargestellt werden und damit Gefühle, Spannungen und Ressourcen sichtbar werden. Die aufstellende Person wählt dazu Stellvertreter*innen aus der Gruppe aus, die Personen des eigenen Familiensystems repräsentieren. Diese Stellvertreter*innen nehmen Positionen im Raum ein, wodurch ein lebendiges Bild des Systems entsteht. Mit Anleitung der Familientherapeutinnen formen wir gemeinsam das Bild hin zu einem Zielbild und leiten davon Interventionen, neue Sichtweisen und Lösungsschritte ab - meist mit spürbarer Entlastung für die aufstellende Person.
Was erwartet Sie an diesem Aufstellungstag?
Drei Personen oder Paare haben die Möglichkeit, in einem geschützten, professionell begleiteten Rahmen, eine eigene Familienaufstellung durchzuführen. Dabei entscheiden diese immer selbst, wie tief sie in die Arbeit einsteigen möchten. Wir begleiten aufstellende Personen behutsam in die Aufstellung hinein und gut und sicher wieder hinaus. Alle anderen Teilnehmer*innen, die nicht selbst aufstellen, können als Stellvertreter*in Teil der Aufstellung werden oder nur zuschauen. Auch diese werden behutsam begleitet.
Teilnehmende, die selbst aufstellen, können erfahren:
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ob und wie das Familiensystem dazu beiträgt, dass das der/die Betroffene die Essstörung (noch) nicht loslassen kann
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was jeder selbst verändern kann, um Betroffene auf dem Weg in die Gesundheit zu unterstützen
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wie wiederkehrende Muster oder festgefahrene Konflikte aufgelöst werden können
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wie sie selbst Einflüsse aus der eigenen Herkunftsfamilie besser verstehen und klären können
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wie sie neue Handlungs- und Beziehungsmöglichkeiten entwickeln können
Teilnehmende, die nicht selbst aufstellen:
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sind in der Rolle der Beobachtenden oder Stellvertreter*innen Teil des Prozesses
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erleben, wie systemische Zusammenhänge sichtbar werden
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erkennen oft Parallelen zur eigenen Familie oder Biografie
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profitieren von den Erkenntnissen aller drei Aufstellungen
-
erhalten selbst ebenfalls Impulse für mehr Klarheit, Selbstfürsorge und Lösungsansätzen in der eigenen Familie

Der nächste Aufstellungstag findet statt am
Sa, 25.4.2026, 9.30-17.00 Uhr
Anmeldeschluss: 13.03.2026
Der Aufstellungstag ist nicht für Betroffene geeignet.

Ort
„Schalterhalle“
Bahnhofstraße 16
86911 Dießen am Ammersee

Leitung
Nicola Hümpfner


Kosten
Anmeldung
Bitte melden Sie sich per E-Mail an mit folgenden Angaben:
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Name(n) der Teilnehmer*innen
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Beziehung zur/m Betroffenen (z.B. Eltern, Partner, Großeltern)
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Adresse
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Wunsch nach eigener Aufstellung oder Teilnehmende/r
190 € für aufstellende Personen
250 € für aufstellende Paare
90 € für Teilnehmende ohne eigene Aufstellung
Was Teilnehmer*innen über die Angehörigenangebote sagen
Ich habe mich und meinen Mann angemeldet und wir sind wiederholt begeistert! Die Workshops finden in angenehmer Atmosphäre statt, zwanglos und anregend gestaltet durch die Kompetenz der Leiterinnen. Der strukturierte Austausch mit Eltern (Müttern und Vätern!) in vergleichbarer Situation und die methodischen und inhaltlichen Inputs bringen uns Entlastung, Erkenntnisse und Leichtigkeit, die uns in unserem Alltag (als Eltern und Paar) helfen, Perspektiven zu entwickeln..
Moni und Frank
Mit den, aus dem ersten Workshop erhaltenen Impulsen (insbesondere die der Väter!), konnte ich sogar meinen Mann davon überzeugen an den nächsten Workshops teilzunehmen - er kam jetzt schon zum zweiten Mal mit und gemeinsam freuen wir uns schon auf ein nächstes Treffen.
Vivien und Stephen
Ich bin Mutter einer 17jährigen Tochter mit einer Essstörung. Die Erkrankung löste bei mir und dem Rest der Familie eine große Hilflosigkeit aber auch Wut aus. Durch die Elternworkshops habe ich viel über die Erkrankung und die familiären Interaktionen erfahren. Auch der Austausch mit anderen betroffenen Eltern war eine große Hilfe und sehr bereichernd. Ich bin sehr dankbar für dieses Angebot und kann es nur ebenfalls betroffenen Familien weiterempfehlen.
Bettina
Vorher: Oje, auch noch an einem freien Tag Probleme wälzen.
Nachher: Belebt, erfrischt, neue hilfreiche Impulse, Staunen darüber, wie gut
sich Ernsthaftigkeit und Tiefe mit Heiterkeit und Lockerheit ergänzen. Der Austausch mit andern betroffenen Eltern tut sehr gut!
Melanie und Rainer